Stellungnahme NBU
Kein Stimmungsboykott gegen Frankfurt!
Diese Woche hat der SC Freiburg wegen der gezeigten Pyroshow in Ljubljana mehren Fangruppen „den Einsatz von Fanutensilien durch Gruppenmitglieder“ bei Heimspielen der Profimannschaft gegen Frankfurt, Dortmund und Hannover sowie bei den Spielen der Amateure im Möslestadion bis Ende September schriftlich untersagt.
Dies geschieht – so der Verein – fürsorglich für seine Zuschauer und Mitarbeiter da das Risiko von Personenschäden nicht in Kauf genommen werden kann.
Während sich die BILD Zeitung derzeit nicht festlegen mag, ob nun die Bedrohung durch das nordkoreanische Atomarsenal oder doch durch die deutsche Ultra-Szene größer ist, kann sich der Freiburger Stadionbesucher also glücklich schätzen, dass unser Verein hier entschlossen voran geht.
Wir hätten uns diese Zielstrebigkeit eher von der Mannschaft in Vorbereitung auf die Euro-League Qualifikationsspiele gegen Domzale gewünscht oder von der Vereinsführung sich gegen die Mißstände des modernen Fußballs bei DFB und DFL stark zu machen. Nicht nur die weitere Spieltagszerpflückung auf Montagabend oder die Teilnahme der U23-Mannschaft eines autoritären Regimes an unserer Regionalliga haben dazu zuletzt Anlass geboten.
Die nun gegen uns und andere Fangruppen ausgesprochenen Verbote sind jedoch nicht enttäuschend für uns, weil wir trotz oder gerade wegen der erst vor wenigen Tagen geführten Gesprächen mit Vertretern des Vereins nie das Gefühl hatten, dass diesen an unseren Anliegen wirklich etwas gelegen ist.
Daher rufen wir trotz der verhängten Verbote dazu auf, unsere Mannschaft bestmöglich zu unterstützen, lautstark anzufeuern und zu einem gelungenen Stadionerlebnis beizutragen.
Stellungnahme Corrillo
Keine Choreo beim Heimspiel gegen Frankfurt
Seit einigen Jahren gehört es zum ersten Liga-Heimspiel der Saison dazu, dass es auf der Nordtribüne eine größere Choreo gibt. Diese Saison werden wir zum Heimspielauftakt keine solche Aktion durchführen. Der Vorstand des Sport-Club Freiburg e.V. hat uns überraschend ein Verbot von Choreos, Fahnen und sämtlicher Fanaktionen für die nächsten Heimspiele auferlegt. Als Grund für die Verbote wurde uns eine unangemeldete Choreo im Möslestadion beim Heimspiel der zweiten Mannschaft am 34.Spieltag der letztjährigen Oberliga-Saison genannt. Ein weiterer Anlass ist unsere Choreo beim Heimspiel gegen Ingolstadt im Mai, die mit etwas rotem Rauch garniert wurde.
Für uns stellt sich die Frage nach Sinn und Zweck eines solchen Verbotes? Fahnen oder Choreografien werden von unserer Gruppe schließlich nicht zur Selbstdarstellung genutzt, sondern dienen der Unterstützung der Mannschaft. Zudem wird durch solche Fanaktionen eine positive Stadionatmosphäre geschaffen. Eine optisch trostlose Nordtribüne kann dagegen nicht im Interesse des Vereins sein. Positive Facetten der Fankultur aufgrund von marginalen Vorfällen einzuschränken ergibt aus unserer Sicht keinen Sinn. Stattdessen entsteht das Gefühl, dass der Vorstand des Sport-Club Freiburg e.V. die klassische Eskalationsspirale andreht. Uns ist kein Verein oder keine Fanszene bekannt, bei der dies für eine langfristig positive Entwicklung gesorgt hat.
Warum also diese unsinnigen Verbote? Die Ursache ist bei DFB und DFL zu suchen. Diese setzen die Vereine unter immer stärkeren Druck, selbst die geringsten Verstöße gegen die Richtlinien der Verbände mit Sanktionen gegen die eigenen Fans zu belegen. Bleiben diese aus, werden die von der Sportgerichtsbarkeit verhängten Strafen gegen die Vereine umso höher. Ziel ist es, eine Spaltung zwischen Fans und Vereinen herbeizuführen. Insbesondere Fangruppen, die sich kritisch zu der seit Jahren fortschreitenden negativen Entwicklung des Fußballs äußern sollen mundtot gemacht werden. Der Sport-Club Freiburg wird daher von den Verbänden gezwungen, sich selbst zu bestrafen. Die aktuelle Forderung von DFB-Präsident Grindel, auf Kollektivstrafen zu verzichten und mehr Dialog einzufordern, können wir unter diesen Umständen nicht ernst nehmen.
Wir rufen deshalb alle Fans auf, am Sonntag lautstark unsere Mannschaft zu unterstützen! Der Protest muss sich im Kontrast dazu gegen die Verbände richten! Ebenso fordern wir aber auch vom Vorstand unseres Vereins, sich zu positiven Fanaktionen zu bekennen und gegenüber DFB und DFL dafür einzusetzen, die Eskalationsspirale durch überzogene Strafmaßnahmen nicht weiter anzudrehen.
Corrillo Ultras
Stellungnahme IWF
Stellungnahme der Fangruppe IWF zu den Materialeinschränkungen des SC Freiburg
Letzten Mittwoch hat nicht nur der DFB eine Pressemitteilung herausgegeben, in denen er die Sportsgerichtbarkeit auffordert in Zukunft auf Kollektivstrafen zu verzichten, sondern auch der Sport-Club Freiburg e.V. eine genau solche an einen Großteil seiner aktiven Fangruppen ausgesprochen. Welch eine Ironie!
Nicht nur Corrillo und die Natural Born Ultras, sondern auch wir sind von den Materialeinschränkungen betroffen. Diese stellen nicht nur bei den Spielen der Profis im Dreisamstadion, sondern auch bei den Spielen der 2. Mannschaft im Möslestadion eine erhebliche Einschränkung dar. Begründet werden diese Maßnahmen mit „Verhalten welches dem Verein, seinem Ruf, seinen Mitgliedern sowie seinen Symphatisanten und nicht zuletzt der aktiven Szene selbst“ schaden würde. Bei Missachtung der Maßnahmen werden Hausverbote angedroht.
In der Mitteilung an uns wird betont, dass der Sport-Club Freiburg e.V. weiterhin den „Weg des gemeinsamen Dialoges“ gehen möchte. Vor allem deshalb sind wir enttäuscht, bei diesen Einschränkungen vor vollendete Tatsachen gestellt zu werden.
Eine Gruppierung, welche seit ihrer Gründung praktisch ausschließlich durch Choreografien, Soli-Veranstaltungen und großem Engagement in der Fanszene auffällt, ohne vorheriges Gespräch unter Generalverdacht zu stellen, bereitet uns „Besorgnis, Unverständnis und Enttäuschung zugleich“, um es mit den Worten des Vereins auszudrücken.
Abschließend sind wir durch diese Restriktionen leider gezwungen geplante Aktionen im Stadion auf unbestimmte Zeit zu verschieben.
IWF `12