Jaaa vielleicht waren wir etwas zu voreilig mit unserer diesjährigen Urlaubsplanung. Zumindest war unser Malle Urlaub schon längst gebucht als bekannt wurde, dass unser SC zur selben Zeit im Europacup gegen Domzale ran muss. Dieses Ereignis brachte unsere Planung ganz schön durcheinander. Doch von Anfang an gab es für uns nur die Frage WIE wir nach Ljubljana kommen und nicht OB wir dort hin gehen. Irgendwie mussten wir also vom Ballermann aus zum Spiel nach Slowenien kommen und von dort aus wieder zurück auf die spanische Insel. So begann unser etwas anderer Urlaub am frühen Dienstagmorgen am Flughafen Basel. Von dort aus ging es voller Vorfreude auf die schöne Baleareninsel. Noch bevor wir überhaupt im Hotel eingecheckt hatten, landeten wir im Partytempel Megapark und probierten uns erst einmal durch das Getränkeangebot. Nachdem wir unsere Zimmer am Nachmittag dann endlich doch noch bezogen hatten, gab es für uns nur noch ein Ziel: Den Bierkönig. Dort angekommen steig die Vorfreude auf das am nächsten Tag anstehende Euroleague-Spiel immer mehr. Ballermann-Hits wurden auf den SCF umgedichtet, alle geführten Gespräche handelten nur von dem einen Thema. Unzählige Drinks später war es auf einmal 6 Uhr morgens und für uns Zeit, uns vom Bierkönig auf den Weg nach Ljubljana zu machen. Noch schnell am Hotel vorbei, die Tickets und Schals holen und dann mit dem Taxi ab zum Flughafen nach Palma.

 

So standen wir also 20 Stunden nach unserer Ankunft schon wieder am Flughafen um die Insel wieder zu verlassen. Die erste Etappe unserer Reise war ein Flug bis nach München. Eigentlich hatten wir nach der durchgemachten Nacht gehofft, im Flieger noch etwas Schlaf zu bekommen. Ein aufgedrehtes Kind, dass quasi den kompletten Flug lang durch die Kabine rannte, machte uns da leider einen Strich durch die Rechnung. So landeten wir am Spieltag gegen 11 Uhr etwas übermüdet in München. Unsere nächste Station war der Mietauto-Schalter. Nach 1 1/2 (!) Stunden Wartezeit (Gruß an die Europcar Mitarbeiter) bekamen wir dann Schlüssel für einen Skoda Fabia. Um Geld zu sparen, meldeten wir nur einen Fahrer an und dies nur für eine Inlandsfahrt. Es musste ja keiner wissen, dass wir das kleine Auto bis nach Slowenien quälen. So machten wir uns also gegen halb Eins mittags auf den Weg, einmal quer durch Österreich Richtung Ljubljana. Der Kaffeeverbrauch war hierbei etwa gleich wie der Sprit verbrauch unseres Wagens. Doch dies war nötig um unseren völlig zerstörten Fahrer am Leben zu halten. Nach 5 1/2 Stunden Fahrt, erreichten wir dann endlich Ljubljana. Die Freude auf das Wiedersehen mir dem Rest unserer Gruppe und den anderen Fans sowie dem gemeinsamen Marsch zum Stadion war riesig. Doch am abgemachten Treffpunkt fanden wir nur noch eine große, leere Treppe voller Bierdosen und Freiburg-Stickern. Wir hatten den Marsch verpasst .

Nachdem wir uns erst selbst zu Fuß auf den Weg zum Stadion machen wollten, entschieden uns dann doch für die gemütlichere Variante. Wir tranken noch ein schnelles Bier in einem Restaurant und fuhren dann mit dem Auto direkt zum Stadion. Dank Handynavigation fanden wir wieder aus der Innenstadt und kamen 30 Minuten vor Anpfiff im Stadionparkhaus an. Als wir dieses verließen, hörten wir schon von außen die Gesänge der Freiburger Fans. Diese führten uns nach einer Ehrenrunde ums Stadion dann doch noch zum richtigen Eingang. Nach der Einlasskontrolle (die mehr Begrüßung als Kontrolle war), gab es dann kein Halten mehr. Wir stürmten in den Fanblock zum Rest unserer Gruppe und ab jetzt waren 90 Minuten Vollgas angesagt. Den sportlichen Teil überspringen wir jetzt mal, ich denke hierzu wurde alles gesagt .

 

Nach Abpfiff mussten wir das Stadion sofort verlassen, da unser Zeitplan für die Rückreise sehr eng war. Es ging sofort wieder ins Auto und wir machten uns völlig gefrustet auf den Rückweg nach München, wo wir unseren Rückflug nach Malle um 6 Uhr erwischen mussten. Wir versuchten die Wut über das Spiel mit Ballermann-Musik zu verdrängen und ja: Es funktionierte. Mit unserer 4-Mann-Autoparty ging es durch Slowenien Richtung Österreich. Unvergesslich, der Blick des Zöllners, der uns an der Grenze zu einer Personenkontrolle anhielt. Wenig später holte uns dann jedoch die Müdigkeit ein, es war jetzt schließlich der dritte Tag ohne schlaf. So schliefen bald alle bis auf unseren Fahrer. Dieser nutzte die Situation aus und verschwand bei der nächsten Raststätte unbemerkt für eine Stunde bei den Spielautomaten. Diese ungeplante Pause fiel dem Rest erst auf, als wir eine Stunde vor Abflug noch nicht am Flughafen waren. Auf einmal war Hektik angesagt und wir mussten Gas geben. Natürlich erwischte uns dann gleich mal ein Blitzer, aber das war unser geringstes Problem. Viel problematischer war es am Flughafen das richtige Parkhaus zur Fahrzeugabgabe zu finden. Schließlich schafften wir es gerade so noch rechtzeitig zum Boarding. Im Flugzeug konnten wir das ganze dann erstmal sacken lassen.

Wir hatten es tatsächlich geschafft. Nach zwei Stunden Flug waren wir wieder zurück auf Malle wo der Ballermann schon wieder auf uns wartete. Bis Sonntag blieben wir dann auf der Insel und ein Teil von uns verlängerte noch spontan bis Montag. Für uns alle war das wohl eine der aufregendsten Auswärtsfahrten, die wir bislang erleben durften und eine, von der man noch lange erzählen wird. Letztendlich legten wir fürs Spiel in 27 Stunden circa 3300 Kilometer zurück. Doch diese haben sich absolut gelohnt.

Eine gekürzte Version des Artikels ist beim Heimspiel gegen Frankfurt im „Fanblock Aktuell“ der Supporters Crew Freiburg e.V. erschienen.
Autoren: Sektion Hochrhein